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Giebel des Rathauses in Wolfach
23.07.2020

Bericht aus der Einwohnerversammlung vom 14.07.2020

Bürgermeister Thomas Geppert informierte die Kirnbacher Bevölkerung am 14.07.2020 über einige aktuelle bzw. anstehende ortsteilbezogene Themen. Etwa 70 Einwohnerinnen und Einwohner waren seiner Einladung in die Gemeindehalle gefolgt.

Einwohnerversammlung Kirnbach

Auch mit „coronagerechtem“ Abstand bot die Gemeindehalle Kirnbach allen Interessierten, darunter auch einer großen Zahl an Gemeinderäten, genügend Platz bei der Einwohnerversammlung.

Im ersten Punkt kündigte er an, dass der Baubeginn des zweiten Abschnitts des „Bollenhut-Talwegles“ -erneut unter ehrenamtlicher Regie- kurz bevor stünde. Ziel sei der Lückenschluss der Wanderstrecke bis hoch zum Moosenmättle. Dabei bedankte er sich rückblickend noch einmal bei den Akteuren des ersten Abschnitts sowie den Wegpaten, die für die laufende Pflege sorgen.

Die geplante Wegführung zwischen Kirche und Bergstüble, die zu großen Teilen über Privatgrundstücke verläuft, wurde anschließend durch den Leiter Techn. Bauwesen, Josef Vetterer, erläutert. Neben einigen einfachen Abschnitten wird es beim Wegebau durchaus auch Bereiche geben, bei denen größere erdbauliche Eingriffe und Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind.

Daraufhin meldete sich einer der Grundstückseigentümer zu Wort, der hinsichtlich der Wegbenutzung auf seiner Weidefläche noch offene Haftungsfragen sieht. Dabei ging es ihm um den hypothetischen Fall, dass ein/e Wanderer/in durch eine weidende Kuh angegriffen und verletzt werden könnte. In einem solchen Fall sei vor einiger Zeit in Österreich ein Grundstückseigentümer zu Schadenersatz verurteilt worden.

Der Einwand war sowohl für den Bürgermeister als auch die anwesenden Verwaltungsmitarbeiter überraschend, da man sich hierzu mehrfach mit dem Eigentümer ausgetauscht hatte und davon ausging, eine praktikable Lösung erzielt zu haben.

In der sich anschließenden Diskussion wurde jedoch klar, dass dieser Punkt vor einem Baubeginn noch einmal diskutiert werden muss, da der Eigentümer unter den gegebenen Umständen keine Zustimmung zur Wegführung erteilen wird.

Alternativ müsste ggf. eine andere Wegführung geplant werden.

Mehrere Anwesende zeigten sich sehr enttäuscht von dieser Entwicklung und hoffen dennoch auf eine schnelle Lösung des Problems, so dass das prestigeträchtige Projekt nach Möglichkeit doch noch in diesem Jahr realisiert werden kann.

Im Weiteren informierte Bürgermeister Thomas Geppert darüber, dass er dem Gemeinderat empfohlen habe, für die Nutzung des ehemaligen Kirnbacher Rathauses einen langjährigen Vertrag abzuschließen. Die Aktivitäten des dortigen Freundeskreises hätten sich gut etabliert und trügen positiv zum Gemeinschaftsleben in Kirnbach bei. Es gäbe auch weitere Überlegungen zu Um- und Ausbauten. Bisher fehle es beim Freundeskreis noch an einer Rechtspersönlichkeit, aber es sei nun an eine Vereinsgründung gedacht. Damit eröffne sich die Möglichkeit, die momentan immer noch provisorische Situation rechtlich klar zu regeln. Denkbar sei bspw. ein 15-jähriger Nutzungsvertrag mit dem Verein, der es ihm auch ermöglichen würde, Zuschüsse für investive Maßnahmen, z. B. aus LEADER-oder ELR-Mitteln, zu beantragen. Im Vertrag solle eine gemeinwohlorientierte Zweckbindung aufgenommen werden, damit das „Alte Rathaus“ auf Dauer der Ortsgemeinschaft zur Verfügung stehe.

Die Überlegungen wurden allseits positiv zur Kenntnis genommen. Eine Bürgerin äußerte die Idee, Flächen für eine Ausstellung zum Kirnbacher Brauchtum, insb. zur Bollenhuttracht, zu verwenden. Bürgermeister Thomas Geppert hielt dies persönlich für denkbar, die weitergehende Nutzung sollte dann allerdings mit dem Verein besprochen werden.

Ein weiterer Punkt der Einwohnerversammlung war das im Jahr 2025 anstehende 750-jährige Bestehen der Gemeinde bzw. des heutigen Ortsteils Kirnbach.

Der Leiter der Tourist-Information, Gerhard Maier, zeigte anhand einiger geschichtlicher Eckdaten die Entwicklung der weltlichen und auch kirchlichen Gemeinde Kirnbach auf. Die erste urkundliche Erwähnung Kirnbachs (damals „Kurnbach“ oder „Kurenbach“) stammt aus dem Jahr 1275, der Name stammt vom mittelhochdeutschen Wort „Kürn“ (= Mühle).

Bürgermeister Thomas Geppert vertrat die Ansicht, dass ein solches Jubiläum auch gebührend gefeiert werden müsse. Er rief die Bevölkerung auf, sich bereits heute mit Ideen zu Art und Umfang der Feierlichkeiten zu beteiligen. Im Herbst wolle er zu einem Vereins- und Interessententreffen einladen, um sich im ersten Schritt hierzu auszutauschen. Als Ansprechpartner für Fragen und Anregungen zum Jubiläum benannte er Gerhard Maier, der telefonisch unter 8353-50 oder per E-Mail unter gerhard.maier@wolfach.de erreichbar ist.

Des Weiteren informierte Bürgermeister Thomas Geppert die Anwesenden über die laufenden Erhebungen für ein „Baulückenkataster“, in dem die bebaubaren Flächen der Gesamtgemarkung, also auch die Kirnbacher Baulücken, aufgelistet werden sollen. Die Stadt benötige dringend Bauflächen für junge Familien, könne aber selbst leider nicht auf geeignete Flächen zurückgreifen. Im Sinne der Innenentwicklung wolle man daher versuchen, die vorhandenen „stillen Reserven“ zu aktivieren. Man werde in Kürze die betreffenden Grundstückseigentümer kontaktieren, um die Möglichkeiten einer dahingehenden Vermarktung oder auch Veräußerung der bebaubaren Flächen zu klären.

Es schlossen sich mehrere Bürgeranfragen (Spielplatz Martin-Luther-Straße, Brandweihersanierungen, punktueller Winterdienst, Bahnhalt, Motorradlärm, Ortseingangsverschönerung) an, die Bürgermeister Thomas Geppert aufnahm und jeweils eine Prüfung bzw. Weiterleitung an die zuständigen Behörden zusagte.

Zum Schluss bedankte er sich bei den Anwesenden für ihre Teilnahme und das rege Interesse.

Im Oktober plane er in Wolfach ebenfalls eine Einwohnerversammlung, u. a. zu den Themen Schulentwicklung, Hochwasserschutz und Digitalisierung/Breitbandversorgung, wozu er die Einwohner Kirnbachs bereits jetzt herzlich einlud.