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Giebel des Rathauses in Wolfach
11.07.2017

Einladung zum und SCHULFEST und Ehemaligentreffen der Grundschule Halbmeil

Ende der Beschulung zum Schuljahresende 2016/2017 an der Außenstelle Halbmeil der Herlinsbachschule erhält feierlichen Rahmen

Die Grundschule Halbmeil schließt zum Ende des Schuljahres 2016/2017 für immer ihre Pforten. Mit einem Abschlussfest und einem Ehemaligentreffen soll die Schließung in einem würdigen Rahmen begangen werden.
Der offizielle Teil mit anschließendem Schulfest findet am Samstag, 15. Juli 2017 ab 14:00 Uhr in der Grundschule Halbmeil statt.

Das Ehemaligentreffen beginnt ab 16 Uhr.

Einer der „Ehemaligen“ – allerdings nicht der Schüler, sondern der Lehrer ist der frühere Schulleiter Erhard Deutschmann, der über 32 Jahre Rektor an der Schule in Halbmeil war und die Geschichte der Schule kennt wie kein anderer.

Im Gespräch schwelgt er in Erinnerungen und berichtet…

Das jetzige Schulgebäude in Halbmeil wurde nach fast 2-jähriger Bauzeit am 25.11.1966 mit einem feierlichen Festakt unter Beteiligung des Grundstückseigentümers Raimund Harter, „Alexbauer“, Architekt Günter Ruffert (Wolfach), Baufirma Wilhelm Dieterle (Oberwolfach) und weiteren Baufirmen, dem damaligen Bürgermeister Hans Haas, dem Schulleiter Erhard Deutschmann und Stadtpfarrer Gottlieb Huber seiner Bestimmung übergeben. Die Gesamtkosten für den Schulneubau betrugen damals 1,2 Millionen Mark. Bezuschusst wurde der Neubau mit Fördermitteln in Höhe von 800.000 Mark.
Zur damaligen Einweihung war auch Landrat Werner Ackenheil gekommen. Schülerinnen und Schüler der Schule bereicherten die Einweihung mit Liedern und Gedichten, die Trachtenkapelle Kinzigtal musizierte und das Bergecho St. Roman umrahmte mit Gesangsbeiträgen das Fest. Es wurde auch eigens für die Einweihung des Schulneubaus das Theaterstück: „Das neue Haus“ einstudiert und aufgeführt.
Herr Deutschmann lacht als ihm die Frage gestellt wird, ob er sich an besondere Begebenheiten bzw. lustige Vorkommnisse im Rahmen des Schulbetriebes in Halbmeil erinnern kann.
Er erzählt, dass der Einbau einer Hebebühne im Gymnastikraum der Schule zur Durchführung von Veranstaltungen – damals vom Gemeinderat nicht genehmigt wurde.
Dies ärgerte den Bürgermeister Hans Haas, denn dieser erkannte die Wichtigkeit dieser Bühne für das kulturelle Leben der Gemeinde, der Schule und der Halbmeiler Vereine und so erteilte er einfach den Auftrag ohne eine Genehmigung.
Wie man sieht, kann diese Entscheidung nicht so falsch gewesen sein, denn diese Bühne ist heute noch im Einsatz und wird beim Schulfest am 15.Juli 2017 wieder genutzt werden. Dort werden nun die Schüler aus Halbmeil auftreten und mit Liedern und einem Tanz von der Halbmeiler Schule Abschied nehmen.

Herr Deutschmann erzählt weiter…

Eine aus heutiger Sicht lustige und vielleicht fast nicht mehr vorstellbare Begebenheit war die Tatsache, dass es in Halbmeil nur eine Schreibmaschine gab und diese stand im Amtszimmer des Bürgermeisters. Es war aber üblich, dass bestimmter Schriftverkehr im Schulbereich mit Schreibmaschine erstellt werden musste. So konnte der Rektor der Schule immer erst die schriftlichen Arbeiten erledigen, wenn der Bürgermeister bereits gegangen war, oder nach längeren Diskussionen ob dieser die Schreibmaschine mal für einen Nachmittag entbehren könne.

Für Herrn Deutschmann zu damaliger Zeit eine schwierige Situation.
Eines Tages aber suchte der Bürgermeister Kandidaten für den Halbmeiler Gemeinderat und wollte unbedingt den Lehrer und Schulleiter in diesem Gremium wissen. Dieser überlegt einige Zeit und sagte dann, „Herr Bürgermeister ich könnte mir schon vorstellen, mich zur Wahl in den Gemeinderat aufstellen zu lassen, aber Sie wissen ja, die Schule hat keine eigene Schreibmaschine und dies würde mir die Entscheidung schon erleichtern.“
Darauf antwortete der Bürgermeister: „Lehrer- fahr noch Huse und kauf so ä Maschin!“

Auf die Frage wie viele Schüler an der Halbmeiler Schule unterrichtet wurde, erklärt Herr Deutschmann…
Die Höchstschülerzahl betrug 220 Schülerinnen und Schüler.

Im Jahr 1967 kamen dann die Schülerinnen und Schüler (5.- 8. Schuljahr) aus St. Roman, Langenbach und dem Übelbach mit dazu. Diese wurden mit Schulbussen aus den Seitentälern zur Schule nach Halbmeil gebracht.
1974 wurde der Betrieb der Hauptschule nach Wolfach an die Herlinsbachschule verlegt und man konzentrierte sich in Halbmeil nun auf den Grundschulbetrieb.
Es wurde sogar im gleichen Jahr wegen Platzmangels in der Herlinsbachschule eine 1.Klasse aus dem Schulbezirk Wolfach in Halbmeil eingeschult, das bedeutet, dass in der Grundschule für 4 Jahre 5 Klassen beschult wurden. In der damals erstklassig ausgestatteten Schulküche wurde auch eine Klasse der Haushaltsschule Wolfach unterrichtet.
Jährliche Schulausflüge mit Bus oder Bahn nach Stuttgart, Karlsruhe, Bonn, München, an den Bodensee, an den Kaiserstuhl, sowie Betriebsbesichtigungen von Firmen im näheren Umkreis gehörten ebenso zum schulischen Angebot, sowie auch Schwimmbadbesuche in Wolfach oder Theaterabende in der Pausenhalle.

An der Schule in Halbmeil legten auch heutige Professoren, Doktoren, Ingenieure und viele andere den Grundstein für ihre berufliche Laufbahn.

Erinnerungen über Erinnerungen. Wenn auch Sie mit Ihren ehemaligen Klassenkameradinnen und Kameraden und den Lehrkräften der Halbmeiler Schule sich an die Schulzeit zurück erinnern wollen oder Interesse haben an Begegnungen mit früheren Mitschülern, dann kommen Sie am 15.07.2017 ab 14 Uhr nach Halbmeil in die Schule und besuchen das Schulfest sowie das Ehemaligentreffen.

Grundschule_Halbmeil