Energetische Sanierung und Neubau
Sanierungs- und Neubauobjekte der Stadt
Ziel der energetischen Sanierung ist es den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren, wodurch Kosten eingespart werden. Durch verbesserte Dämmung und effizientere Heizungs- und Kühlsysteme können die Energiekosten deutlich gesenkt werden. Aber auch die Fenster spielen eine große Rolle.
Abgeschlossene Sanierungsprojekte der letzten Jahre
Schlosshalle
In etwas über einem Jahr wurde die Schlosshalle durch Handwerker und durch großen Einsatz von etlichen ehrenamtlichen Helfern saniert.
Die Fläche für Veranstaltungen wurde von 140m² auf 256m² vergrößert und die Sanitäreinrichtungen wurden rundum erneuert. Die gesamte Sanierung musste denkmalgerecht durchgeführt werden, dafür erhielt die Stadt eine 50% Förderung der Denkmalschutzbehörde.
Alter Bahnhof
Bereits 2008 hatte der Gemeinderat beschlossen, den alten Wolfacher Bahnhof, der 1890/1991 im Zug des Neubaus der Kinzigtalbahn errichtet worden war, zu kaufen. Das denkmalgeschützte Gebäude war zuletzt als Asylheim, Künstleratelier und als Vereinsheim mit Gastwirtschaft genutzt worden. Er befand sich in einem sehr schlechten baulichen Zustand und musste nicht nur energetisch auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.
Es wurde die Idee geboren, in den alten Räumlichkeiten, Proberäume für die Stadtkapelle Wolfach und der Wolfacher Zweigstelle der Musikschule Offenburg/Ortenau unterzubringen.
2010 war das Büro Kopf Architekten aus Steinach mit der Planung beauftragt worden. Aufgrund der Finanzkreise musste das Projekt jedoch verschoben werden.
Die endgültige Entscheidung über die Sanierung des Bahnhofes wurde über die Zeit für den Gemeinderat nicht leichter. Denn – bedingt durch die erstarkte Bauwirtschaft und der Präzisierung der Planung – hatten sich die geschätzten Baukosten 2013 mittlerweile um gute 800.000 € erhöht. Zudem bestand die Gefahr, dass die Förderung durch den Bund und das Land, die immerhin eine Höhe von 51% der Sanierungskosten ausmachten, auslaufen konnte. Und ohne diese Zuschüsse – da waren sich alle Beteiligten einig – war das Projekt gar nicht zu stemmen.
Während konsequent die Sanierungsagenda abgearbeitet und die öffentlichen Straßen des Sanierungsgebietes, die Grünanlagen und das Schlossareal erneuert wurden, optimierte die Verwaltung zusammen mit den Planern und den zukünftigen Nutzern das Raumkonzept. Dabei wurde größter Wert auf energetische und denkmalpflegerische Gesichtspunkte gelegt und auch Barrierefreiheit berücksichtigt.
Obwohl Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer die Zusage über ausreichende Fördergelder des Bundes und des Landes für die Sanierung des Bahnhofes erteilt hatte, blieben die finanziellen Vorzeichen schwierig. Die Kostenschätzung lag mittlerweile bei fast dem Doppelten, trotzdem fasste der Gemeinderat unter Vorsitz des neu gewählten Bürgermeisters Thomas Geppert am 21. Januar 2015 mehrheitlich den Projektbeschluss zur Sanierung des Alten Bahnhofs.
Und sofort begannen die Ehrenamtlichen unter der Regie von Manfred Schafheutle und Ernst Lange vom Förderverein und Horst Polus von der Stadtkapelle Wolfach mit den aufwändigen und staubigen Entkernungsarbeiten. Mit Sachmitteln wurden sie dabei von Wolfacher Handwerksfirmen unterstützt. Und die ehrenamtliche Unterstützung erstreckte sich über den ganzen Sommer 2015. So wurden von 136 ehrenamtlichen Helfern in insgesamt 2.096 Arbeitsstunden die Decken und Metallständerwände entfernt, die alten Leitungen gezogen, die Bodenbeläge und der Gussalphaltestrich mit einem Kleinbagger entfernt, die Fliesen in mühseliger Kleinarbeit abgespitzt, der Pelletraum erstellt, der Außenputz abgeschlagen, das Dach in einer fünfstündigen Turboaktion von den Kameraden der Wolfacher Feuerwehr abgedeckt, das Dachgebälk entfernt, der alte Bauschutt recycelt und entsorgt, die Grünflächen um den Bahnhof gerodet, das gesamt Areal nach Abschluss der Bauarbeiten gereinigt und Vieles, Vieles mehr erledigt.
Eine „echt gigantische Leistung“, wie Bürgermeister Thomas Geppert bei einem der Helferfeste feststellte.
Doch der Zeitplan drängte. Denn der größte Weihnachtswunsch der Stadtkapelle war, am 23. Dezember 2016 die Proben-Premiere im neuen großen Saal im Dachgeschoss durchzuführen. Durch eine konsequente Baustellenorganisation von Bauleiter Wolfgang Dieterle, kopf architekten und einem reibungslosen Zusammenspiel aller beteiligten Baufirmen, konnte dieser Wunsch in Erfüllung gehen, auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch einige bauliche Details fehlten.
Am 5. März 2017 wurde die Sanierung des Alten Wolfacher Bahnhofs mit einem feierlichen Festakt gefeiert und die Räumlichkeiten der Öffentlichkeit präsentiert. Bürgermeister Thomas Geppert richtete seinen Dank nochmals an alle ehrenamtlichen Helfer der Stadtkapelle Wolfach, des MGV Liederkranz, der Freiwilligen Feuerwehr, der Wolfacher Kinzigflößer, der Freien Narrenzunft, der Bürgerwehr Wolfach 1827 e.V., des Fördervereins „Alter Bahnhof und Schlosshalle“ e.V. sowie vielen weiteren engagierten Bürgern und natürlich an die Planer, die Baufirmen und Projektleiter Dirk Bregger.
Und alle waren sich einig: aus dem Schandfleck am Ortseingang ist ein echter Blickfang geworden.
Altes Spital
Errichtet in 1878 nagte auch der Zahn der Zeit am Spitalgebäude.
So war es auch nicht sehr unerwartet, dass eines der größten Bauprojekte 2018 die energetische Dach- und Fassadensanierung des Spitalgebäudes mit einem Aufwand von insgesamt knapp 300.000 € war.
Noch vor den Sommerferien begann die Firma Schmider aus Wolfach das Gerüst zu stellen. So konnte die Firma Bonath Holzbau aus Oberwolfach Anfang September mit den Dachsanierungsarbeiten beginnen. Die umfangreichen Arbeiten waren das Tauschen der Dachschalung, der Dachfenster und der Dachziegel sowie das Aufbringen einer Wärmedämmung.
Die Firma Benz aus Willstätt begann zeitgleich mit der Sanierung der Sandsteine im vorderen Eingangsportal des Gebäudes, wobei ein Obelisk neu hergestellt und einige Steine neu befestigt und überarbeitet wurden.
Auch die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs waren über die gesamte Bauzeit gefordert. Sie übernahmen die gesamten Malerarbeiten im Bereich des Dachvorsprungs wie Schalung und Sparrenköpfe, sowie auch der Anstrich der gesamten Putzfassade und Fenster. Ebenso erledigten sie gekonnt viele unvorhergesehene Arbeiten zeitnah, damit sich der Bauablauf nicht verzögert.
Von der Firma Moser aus Wolfach wurden auch die Fenster der Dachwohnung ausgetauscht.
Die umfangreichen Klempnerarbeiten, wie die Verkleidung der Dachgauben und das Aufbringen der Anschlussbleche und Dachrinnen, wurden von der Firma Schmid aus Klosterreichenbach ausgeführt.
Da im Budget des Steinmetzes die Überarbeitung der Sandsteingewände an den Fenstern noch möglich war, ist es gelungen eine auf Jahre dauerhafte Sanierung der Fassade zu erreichen.
Unter der Leitung des Planungsbüros Bauart Stefan Decker wurden alle Arbeiten von den am Bau beteiligten Firmen fristgerecht und in einer sehr guten Qualität ausgeführt. So kann die Stadt Wolfach nun stolz auf das gelungene Erscheinungsbild des Gebäudes sein.
Abgeschlossene Neubauprojekte der letzten Jahre
Waldkindergarten "Wurzelhüpfer"
Die Entstehung des Waldkindergartens war eine Win-Win-Situation. Die Idee des Waldkindergartens kam aus dem Elternkreis. Gleichzeitig musste die Stadt aufgrund des Engpasses in der Regelkindbetreuung sowieso tätig werden.
Der Prozess von der Planung bis zur Fertigstellung war langwierig.
Im Herbst 2021 wurden vorbereitende Arbeiten wie die Verlegung der Versorgungsleitungen durchgeführt, darauffolgend wurden im November die Handwerksarbeiten vergeben.
Nach Erhalt der Baugenehmigung Ende Februar konnten die Bauarbeiten beginnen.
Das Gebäude wurde nach dem KFW Standard geplant und gebaut.
Nach 2,5 Jahren Planungs- und Bauzeit wurde der Waldkindergarten Wurzelhüpfer am Hofeckle am 24.09.2022 feierlich eröffnet.