Waldbegehung 2015
Am vergangenen Freitag, den 12. Juni informierte sich der Gemeinderat der Stadt Wolfach im Rahmen der diesjährigen Waldbegehung über die aktuellen Arbeiten rund um den Forstbetrieb der Stadt Wolfach.
Das Amt für Waldwirtschaft unter Leitung von Frau Dr. Silke Lanninger hatte zusammen mit den städtischen Forstarbeitern ein informatives, interessantes und sehr ansprechendes Programm für die Mitglieder des Gemeinderats und der Verwaltung vorbereitet.
Zu Beginn informierte eine Studentengruppe der Universität Freiburg unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Konold, Professor für Landespflege (im Bild oben links) über die Arbeiten zur Erstellung eines Konzepts zur Offenhaltung bzw. Waldrücknahme rund um die Stadt Wolfach.
Die Studentengruppe wird bis Ende Juli (immer freitags) ausgewählte Flächen mit verschiedenen Methoden untersuchen, ob und wie diese offengehalten und später bewirtschaftet werden können. Auch wird geprüft, ob Flächen rückgeöffnet werden können und wo die Vor- und Nachteile bzw. die Kosten solcher Maßnahmen liegen.
Zum Abschluss der Arbeit wird das Konzept im Gemeinderat der Stadt Wolfach vorgestellt.
Im weiteren Verlauf der Waldbegehung besichtigte der Gemeinderat zusammen mit der Studentengruppe die Fläche zwischen Ehrenmal und Herlinsbachweg mit einer Größe von insgesamt 3 ha. Diese Fläche wurde 1996 zu Niederwald umgewandelt und ist mittlerweile wieder kräftig nachgewachsen. Frau Dr. Silke Lanninger (im Bild rechts) erläuterte verschiedene Varianten welche im Rahmen der Untersuchung durch die Studentengruppe der Uni Freiburg näher geprüft werden sollen. Von einem vollständigen Beräumen des Hanges mit Kosten von ca. 30.000 €, einer teilweisen Räumung, einer Beweidung mit Ziegen bis hin zu einem Seilkraneinsatz wurden verschiedene Varianten vorgestellt und das Für und Wider diskutiert.
Die Varianten werden in den kommenden Monaten näher ausgearbeitet und fließen in die Forstplanungen der kommenden Jahre ein.
Auch die städtischen Forstarbeiter Florian Faißt und Andreas Schmid (im Bild von links) folgten aufmerksam den Ausführungen von Frau Dr. Silke Lanninger.
Im Distrikt Riegelsberg stellten die städtischen Forstarbeiter anschließend ihre aktuelle Ausrüstung und Geräte den Mitgliedern des Gemeinderats mit praktischen Vorführungen vor.
Rottenführer Martin Wälde (im Bild rechts) zeigte den Mitgliedern des Gemeinderats den im vergangenen Jahr neu beschafften Transporter VW T5, der in Eigenleistung komplett ausgebaut und auf die Bedürfnisse der Forstarbeiterrotte umgebaut wurde. Das Fahrzeug entspricht jetzt allen sicherheits- und arbeitstechnischen Vorschriften und genügt vollumfänglich den Bedürfnissen der Waldarbeiter.
Der Gemeinderat war positiv überrascht und zollte den Forstarbeitern großes Lob und Anerkennung für ihre Arbeit und ihr Engagement.
Im Rahmen der Vorführung des Forstspezialschleppers HSM 805 bekam Bürgermeister Thomas Geppert von Martin Wälde (im Bild von rechts) eine umfangreiche Einweisung in die Bedienung des Fahrzeugs.
Bürgermeister Geppert freute sich sehr, dass den Waldarbeitern eine so gute und damit auch der Sicherheit dienende Ausrüstung zur Verfügung steht. Die Bedienung des Geräts machte ihm auch sichtlich Spaß.
Der Knickschlepper wurde im Jahr 2013 beschafft und bietet eine optimale Voraussetzung für die Arbeit der Forstarbeiter, um effizient und vor allem sicher arbeiten zu können.
Im Rahmen der Fällung einer Fichte führten die Forstarbeiter auch den neu beschafften hydraulischen Fällkeil vor, der die Arbeiten bei den Fällarbeiten im Vergleich zu früher wesentlich erleichtert und auch sicherer macht.
Zum Abschluss der diesjährigen Waldbegehung stellte Revierförster Ulrich Wiedmaier (im Bild rechts) den Verjüngungshieb im Distrikt X Mooswald in Kirnbach vor. Der Hieb wurde von der Firma Fichter Forstbetrieb GbR im Februar/ März diesen Jahres ausgeführt. Auf einer Fläche von 9,6 ha wurden 1.088 Festmeter Holz geerntet.
Der Verkauf des Holzes erfolgt bei der Stadt Wolfach überwiegend über die FBG Wolfach/ Oberwolfach an Sägewerke in der Region. Somit wird dem Grundsatz „Holz der kurzen Wege“ voll Rechnung getragen und es folgt eine Stärkung der Wertschöpfungskette in der Region. Herr Wiedmaier errechnete, dass das Holz aus diesem Hieb im Durchschnitt 27,6 km „auf Reisen“ war, bis es letztlich verarbeitet wurde.
Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wolfach und der FBG Wolfach/ Oberwolfach ist seit Jahren erfolgreich. Die Stadt Wolfach stärkt hierdurch auch nachhaltig die Privatwaldbesitzer bei der Vermarktung.
Bei der Firma Fichter Forstbetrieb GbR arbeitet der ehemalige Auszubildende der Stadt Wolfach Raphael Fichter; dies zeigt, wie wichtig die Ausbildung von qualifizierten Forstwirten ist. Die Stadt Wolfach möchte diese Ausbildungen auch in den folgenden Jahren fortführen, um das entsprechende Knowhow „auf die Fläche“ zu bringen.
Zum Abschluss dankte Bürgermeister Thomas Geppert allen Beteiligten für ihre Teilnahme, insbesondere den Mitarbeitern des Amtes für Waldwirtschaft für die gute und informative Vorbereitung und Durchführung der diesjährigen Waldbegehung.
